Die 1970er
Ich kann mich noch an das Wohnzimmer meiner Kindheit erinnern. Krabbelnd unterwegs wusste ich den Luxus des überall ausgelegten Teppichs zu schätzen und sehr interessant fand ich die Kurbel am wuchtigen Couchtisch zum Höhenverstellen. Ich liebte den Funktionalismus, doch auch die Ästhetik der Möbel. So lernte ich schnell, die vielen Braun-, Ocker-und Orangetöne zu unterscheiden. Die jungen Leute wohnten häufig in WGs, in denen psychedelische Muster und Flowerpower auf Tapeten und Vorhängen prangten.
Die Wohnung wurde zum politischen Statement und Ausdruck des kreativen Selbst. Dabei erfreuten sich Accessoires und kleine Möbel aus fernen Ländern immer größerer Beliebtheit. Die „spießigen“ Bürger konnten zeigen, wo sie bereits in Urlaub waren und die Freigeister betonten so ihre Offenheit gegenüber allen ethnischen Gruppen. Als auffälligster Architekt und Designer kann der Däne Verner Panton genannt werden. Er prägte die Designentwicklung der 60er und 70er entscheidend mit und seine Entwürfe waren und bleiben populär.
Ich kann mich noch an das Wohnzimmer meiner Kindheit erinnern. Krabbelnd unterwegs wusste ich den Luxus des überall ausgelegten Teppichs zu schätzen und sehr interessant fand ich die Kurbel am wuchtigen Couchtisch zum Höhen verstellen. Ich teilte die Liebe der Deutschen zum Funktionalismus, doch allein dem Verwendungszweck Tribut zu gönnen widerstrebte mir schon damals und meine Augen machten sich auf, die vielen Braun-, Ocker-und Orangetöne unterscheiden zu lernen. Die jungen Leute wohnten häufig in WG’s. Psychedelische Muster und Flowerpower prangten dort auf Tapeten und Vorhängen.Die Wohnung wurde zum politischen Statement und Ausdruck des kreativen Selbst. Dabei erfreuten sich Accessoires und kleine Möbel, wie Lampenschirme usw. aus fernen Ländern immer größerer Beliebtheit.
Ich kann mich noch an das Wohnzimmer meiner Kindheit erinnern. Krabbelnd unterwegs wusste ich den Luxus des überall ausgelegten Teppichs zu schätzen und sehr interessant fand ich die Kurbel am wuchtigen Couchtisch zum Höhen verstellen. Ich teilte die Liebe der Deutschen zum Funktionalismus, doch allein dem Verwendungszweck Tribut zu gönnen widerstrebte mir schon damals und meine Augen machten sich auf, die vielen Braun-, Ocker-und Orangetöne unterscheiden zu lernen. Die jungen Leute wohnten häufig in WG’s. Psychedelische Muster und Flowerpower prangten dort auf Tapeten und Vorhängen.Die Wohnung wurde zum politischen Statement und Ausdruck des kreativen Selbst. Dabei erfreuten sich Accessoires und kleine Möbel, wie Lampenschirme usw. aus fernen Ländern immer größerer Beliebtheit. Die „spießigen“ Bürger konnten zeigen, wo sie bereits in Urlaub waren und die Freigeister betonten so ihre Offenheit gegenüber allen ethnischen Gruppen. Als auffälligster Architekt und Designer kann der Däne Verner Panton genannt werden. Er prägte die Designentwicklung der 60er und 70er entscheidend und seine Entwürfe waren und bleiben populär.
Die 1980er
Was dieses Jahrzehnt im Wohnen kennzeichnet sind Ideenreichtum und dessen vielfältige Umsetzung. Sämtliche alte Stilrichtungen – ob Barock, Louis Seize, Biedermeier, Gründerzeit oder Jugendstil, alles durfte wieder aufleben. Künstlerisch wertvolle Replikate wurden damals genauso geschaffen wie billige Massenreproduktionen. Außerdem warb die Industrie stark mit preiswerten Möbelserien, bei denen dünnes Sperrholz verwendet wurde.
Kunsstofffolien mit Esche-Maserung in natur, weiß oder schwarz waren da überall zu sehen und man konnte sich schnell von der Kurzlebigkeit der Möbelstücke überzeugen. Später wurden Möbel zum selbst zusammenbauen angeboten und fanden guten Anklang. Der Möbelversand wuchs mit der deutschen Wirtschaft, die Wohnzimmerpolstergarnituren wurden jetzt auch per Katalog bestellt.
Was dieses Jahrzehnt im Wohnen kennzeichnet sind Ideenreichtum und dessen vielfältige Umsetzung. Sämtliche alte Stilrichtungen ob Barock, Louis Seize, Biedermeier, Gründerzeit oder Jugendstil, alles durfte wieder aufleben. Künstlerisch wertvolle Replikate wurden damals genauso geschaffen wie billige Massenreproduktionen. Außerdem warb die Industrie stark mit preiswerten Möbelserien, bei denen dünnes Sperrholz verwendet wurde. Kunsstofffolien mit Esche-Maserung in natur, weiß oder schwarz waren da überall zu sehen und man konnte sich schnell von der Kurzlebigkeit der Möbelstücke überzeugen. Später wurden Möbel zum selbst Zusammenbau angeboten und fanden guten Anklang. Der Möbelversand wuchs mit der deutschen Wirtschaft, die Wohnzimmerpolstergarnituren wurden jetzt auch per Katalog bestellt.
Die 90er
Die Entwicklung ging nahtlos weiter und ist zweigeteilt. Einerseits gab es billige Produktionen von Möbeln mit mittlerweile täuschend echt aussehenden Folien oder aus minderer Holzstärke, andererseits ging der Trend hin zu Einbaumöbeln aus bevorzugt Buche oder anderem hellem Hartholz. Rot, gelb und blau waren beliebte farbliche Akzente in den Wohnräumen,
geometrische Muster und Terrakottafliesen in der Küche vervollständigten das damalige Bild. In den 90ern wurde auch der beliebte Landhausstil geboren, der rustikale Bauernschrank fand auch in der Stadt Gefallen. Antike Möbel neu aufbereitet oder gelaugte, geölte und gewachste Holzmöbel sind seitdem ungebrochen modern.
Die Entwicklung ging nahtlos weiter und ist zweigespalten. Einerseits gab es billige Produktionen von Möbeln mit mittlerweile täuschend echt aussehenden Folien oder aus minderer Holzstärke, andererseits ging der Trend hin zu Einbaumöbeln aus bevorzugt Buche oder anderem hellem Hartholz. Rot, gelb und blau waren beliebte farbliche Akzente in den Wohnräumen, geometrische Muster und Terrakottafliesen in der Küche vervollständigten das damalige Bild. In den 90ern wurde auch der beliebte Landhausstil geboren, der rustikale Bauernschrank fand auch in der Stadt Gefallen. Antike Möbel neu aufbereitet oder gelaugte, geölte und gewachste Holzmöbel sind seitdem ungebrochen modern.
2000er bis heute
Alles wurde zunächst minimalistischer. Entrümpeln hieß die Devise und ab auf den Sperrmüll mit unnötigem Krimskrams. Damit benötigte man auch keine Ungetüme von Wohnwänden, keine Einbauschlafzimmer und sonstige Fehltritte im Wohndesign mehr. Optimaler Wohnraum bedeutete nun viel freie Wand mit Einzelmöbeln aus Naturholz. Die Wände wurden in allen Farben gestrichen und neuartige Techniken der Wandbemalung entstanden.
Heute gibt es auch wieder wundervoll bedruckte Tapeten und in der Möbelindustrie herrscht ein riesen Retroboom. Alte Stile werden noch einmal entdeckt, kreuz und quer wird neu interpretiert und kombiniert. Dabei ist Geiz schon lange nicht mehr geil und Qualität wird nach der kurzen Mindesthaltbarkeitsdauer der Billigmöbel wieder hoch geschätzt. Man besinnt sich auf die alten Werte und gestaltet sein Zuhause im Hinblick auf die Schaffung einer Oase als Gegenpol zum äußerst rasanten Leben in der Außenwelt.
Alles wurde zunächst minimalistischer. Entrümpeln heißt die Devise und ab auf den Sperrmüll mit unnötigem Krimskrams. Damit benötigt man auch keine Ungetüme von Wohnwänden, keine Einbauschlafzimmer und sonstige Fehltritte im Wohndesign mehr. Optimaler Wohnraum bedeutet nun viel freie Wand mit Einzelmöbeln aus Naturholz. Die Wände werden in allen Farben gestrichen und neuartige Techniken der Wandbemalung entstehen. Heute gibt es auch wieder wundervoll bedruckte Tapeten und in der Möbelindustrie herrscht ein riesen Retroboom. Alte Stile werden noch einmal entdeckt, kreuz und quer wird neu interpretiert und kombiniert. Dabei ist Geiz schon lange nicht mehr geil und Qualität wird nach der kurzen Mindesthaltbarkeitsdauer der Billigmöbel wieder hoch geschätzt. Man besinnt sich auf die alten Werte und gestaltet sein Zuhause im Hinblick auf die Schaffung einer Oase als Gegenpol zum äußerst rasanten Leben in der Außenwelt.